SKIPPERCLUB OBERÖSTERREICH
Verein für Freunde des Segelsports
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2. FLOTTILIENSEGELN DES SCOÖ
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Mit 2 OCEANIS 51 segeln 15 Mitglieder des Skipperclubs an Irlands Westküste eine Woche lang von einem schönen Etappenziel zum nächsten.
Termin war der 16. - 23.07.2005

 
Am Sa, 16.7.05 fuhren wir mit zwei Bussen zum Flughafen nach München. Der Flug nach Cork verlief problemlos und der Transfer nach Dingle wurde ob der bekanntermaßen schlechten Irischen Straßen zu einer Stoßdämpfer - Testfahrt. Endlich in im Ausgangshafen angekommen fiel der Stress der Anreise ab. Wir konnten uns in den Cockpits unserer Schiffe "Forrest Hill" und "Absolutely Anne" bequem machen und die frische Seeluft genießen. Allmählich kehrt Ruhe ein, aber der Ruf nach dem lockenden Guinnes und der sagenhaften Pub - Atmosphäre wird immer lauter, sodass immer mehr Crewmitglieder heimlich verschwinden und die Gepäckberge im Salon nicht kleiner werden. Aber was soll´s, wir sind ja auf Urlaub.
Am So, 17.07.05 laufen wir so zeitig wie möglich aus (geplant: 0600 Uhr, Realität: 0900 Uhr). Wetter ist ok, es scheint die Sonnte. Wind ist nicht gerade viel, aber am ersten Tag - zum Einsegeln - gar nicht so schlecht. So erreichen wir abends unser Ziel Fenit.
Am Mo, 18.07.05 der erste große Schlag dieses Törns. Ziel ist die Aran - Insel Inish More. Wetter weiterhin ok., zeitweise sonnig, und dann wieder einmal bewölkt. Der Wind ist stetig und weht mit ca. 5-6 Bft. Ich vermisse heute die Ausgelassenheit des ersten Tages. Gestern hat das Bier so richtig geschmeckt und die Zigaretten stellten den gewohnten Genuss dar, ein Witz jagte den anderen). Heute hingegen sind alle ziemlich ruhig, komischerweise holt sich keiner eine Dose Gerstensaft und auch die Zigaretten wollen nicht schmecken.
Die atlantische Dünen und die Windwellen lassen das Schiff munter tanzen, ein Feeling, dass erst zu gewöhnen ist.
Mit einer einzigen Segelstellung segeln wir durch bis Inish More. Nur die letzten Meter in die Bucht hinein - zum Ankerplatz - motoren wir. Relativ weit weg vom Ort Kilronan mit kräftiger Brise trauen wir uns nicht, mit dem "Schlaucherl" und seinem 2 PS Motor die 8 Crewmitglieder ins Pub zu bringen uns so verbringen wir einen Abend an Bord.
Am Di, 19.07.05 segeln wir nach Galway. Es ist ziemlich wolkenverhangen, vom Wasser aus können wir beobachten, wie am Land die Regenschauer niedergehen. Perfekt vor Hochwasser passieren wir die Schleuse in die Docs und liegen unabhängig von der Tide - wie in "Abrahams Schoß". Abends ist allgemeiner Ausgang in die Stadt, Abendessen in einem Restaurant und Ausklingen lassen in den Pubs der Altstadt.
Am Mi, 20.07.05 müssen wir diesmal wirklich früh raus. Da wir zum Auslaufen auf die Schleuse angewiesen sind müssen wir um 0400 Uhr auslaufen. Außerdem haben wir noch einen weiten Weg nach Fenit. Das Wetter ist nicht sehr gut, es regnet leicht. Geplant hatten wir für diesen Tag einen überwältigenden Ausblick auf die Cliffs of Moher bei Morgengrauen, aber der Wettergott hat offenbar von dieser Planung nichts mitbekommen. Grau verhangen mit geringer Sicht segeln wir entlang der Cliffs, was wir eigentlich nur aufgrund unserer Standorte auf der Seekarte mitbekommen. Allmählich hört der Regen auf und wir segeln einigermaßen trocken weiter. Am letzen Cap - kurz vorm Zieleinlauf - fangen wir uns ein Treibnetz ein. Trotz tatkräftiger Unterstützung durch den Fischer kommen wir nicht frei. Der Fischer zückte sein Messer und zerschnitt sein Netz. Bis auf einen kleinen Rest befreien wir uns von dem "Treibanker" und segeln in den Hafen.
Toll geplant - ohne Motor reinsegeln und ankern - nicht so toll umgesetzt. Kurz hinter der Hafen einfahrt stecken wir im Grund fest. Genau der richtige Moment - trotz des Restes vom Netz - den Motor zu benutzen. Wir kommen wieder frei, drehen uns kein Seil in die Welle und machen friedlich in der Marina Fenit fest. Abends singen wir mit ein paar Mitgliedern des Trallee Sailing Clubs Lieder bis 3 Uhr.
Am Do, 21.07.05 ist erstmals ausschlafen angesagt. Dann schaffen wir es, das restliche Netz vom Ruder zu lösen. Mittags laufen wir aus. Unser heutiges Ziel - Smerwick Harbour - ist ja nur ca. 25 sm entfernt. Unterwegs bekommen unserer Fischer an Bord endlich Gelegenheit, eine Leine ins Wasser zu lassen. Nach wenigen Minuten kommt der erste Fisch heraus. Und so geht´s weiter, nach einer halben Stunde haben wir 5 große Fische (ca. 10kg). Abends - mit unserem Schwesterschiff vertäut, werden die Fische zubereitet. Alle 15 Crewmitglieder der beiden Schiffe werden satt.
Am Fr, 22.07.05 haben wir es nicht mehr eilig. Unser Tagesziel - Dingle - ist nur mehr 28 sm entfernt. Leider ist der Wind völlig ausgeblieben, sodass wir die letzte Etappe motoren müssen. Für die Übergabe der Schiffe kommt niemand von der Charterfirma. Abend werden die letzten Lebensmittel verkocht und die Wartezeit bis 0230 Uhr im Pub zugebracht.
Um 0230 Uhr kommt natürlich kein Bus um uns zum Flughafen nach Cork zu bringen. Wir warten und warten und ...
Um 0330 Uhr organisieren wir mit Hilfe von Raphael - unserem irischen Segelfreund aus Fenit - Taxis um uns zum Flughafen zu bringen. Der Busfahrer hat offensichtlich verschlafen. In letzter Minute schaffen wir es zum Flughafen und fliegen beruhigt nach Hause.

Andi Kolzer